Liebe Sportskameraden, liebe GĂ€ste
Wie ihr vielleicht wisst ist heute ein besonderer Tag, denn unsere Tischtennisabteilung wird heute 60 Jahre alt. Ja, das ist eine lange Zeit. Viele Sportler und Sportlerinnen kamen und gingen in diesen Jahren und manche sind schon sehr lange dabei. Einer von ihnen aber ist schon von Beginn an dabei, aber dazu spÀter mehr.
Die Geschichte unserer Abteilung begann im Juni 1947 mit der âTischtennis-Sportgruppe Schöneberg-SĂŒdâ, die von Walter Segieth gegrĂŒndet wurde. Man startete mit 32 Mitgliedern in der Halle der Robert-Blum Schule. Schon ein Jahr spĂ€ter waren es bereits 66 Mitglieder und man zog um in die Halle der Helmholtz-Schule in der RubensstraĂe.
Am 3.2.1949 trat die Tischtennis-Sportgruppe Schöneberg-SĂŒd dem damaligen Schöneberger TSV als Tischtennis-Abteilung bei und im November 1949 erfolgte dann der ZusammenschluĂ des Schöneberger TSV mit dem OSC zum OSC-Schöneberg. Unter einfachsten Voraussetzungen erhielt die junge Abteilung unter ihrem ersten Abteilungsleiter Walter Segieth eine Spielmöglichkeit auf dem Dominicus-Sportplatz, Baracke IV. Nach stĂ€ndig wechselnden TrainingsstĂ€tten auch in der Folgezeit, konnte endgĂŒltig ab Mai 1963 das Training in die Sporthalle der Löcknitz-Grundschule in der MĂŒnchener StraĂe verlegt werden, wo es auch noch heute 3x wöchentlich stattfindet.
Berliner Vizemeister
Schon bald nach dem Beitritt der TT-Abteilung spielten die Mitglieder bei den ersten Turnieren der Nachkriegszeit mit. Vor allem die OSC-Damen um Barbara Kendelbacher konnten sich recht bald in die Berliner Spitze spielen. Einen groĂen Erfolg in der Vereinsgeschichte erreichten in der Spielzeit 1949/50 und 1950/51 sowie in der Saison 1951/52 unsere Damen. Sie wurden Berliner Vizemeister in der Landesliga. Herausragende Erfolge der Jahre 1951-53 waren auch der dreimalige Gewinn der deutschen Hochschulmeisterschaft von B. Kendelbacher. 1952 zerfiel jedoch die Damenmannschaft durch den Weggang einiger Spielerinnen und es konnte auch kein gleichwertiger Ersatz gefunden werden, so daĂ der verbleibende Rest der Mannschaft austrat, um in anderen Vereinen zu spielen
Schon bald nach der GrĂŒndung der Jugendabteilung konnte Inge Lohmann 1950 die Berliner MĂ€delmeisterschaft im Einzel gewinnen.
Waren es zuerst die Damen, so machten aber auch die mĂ€nnlichen Mitglieder auf sich aufmerksam. Aus der eigenen Jugendarbeit hervorgegangen, konnten Horst Baumann und Dieter Thiele sowie Konrad KĂŒhnlein mehrere Berliner Meisterschaften im Jugendbereich gewinnen. Ein schöner Erfolg war auch der Gewinn der Berliner Jugendmannschaftsmeisterschaft 1951/52.
Ein paar Jahre spĂ€ter konnten die ehemaligen Jugendmannschaftsmeister erfolgreich in die Herrenmannschaft integriert werden. Unter ihrer Mitwirkung konnte sich die 1. Herrenmannschaft aus der 1. Klasse bis in die Landesliga (höchste Berliner Spielklasse) empor spielen. Als gröĂten Erfolg im Herrenbereich kann man den Gewinn der Berliner Mannschaftsmeisterschaft in der Saison 1953/54 bezeichnen.
Die Spieler der Meistermannschaft: Baumann, SpĂ€th, Jessulat, ZachĂ€us, Thiele, KĂŒhnlein kamen alle aus der eigenen Jugend; ihr Durchschnittsalter betrug damals 19 Jahre. Im Endspiel des BTTV-Herrenpokals 1953/54 unterlagen unseren Herren der Mannschaft TeBe’s nur knapp.
Leider konnte in der darauffolgenden Zeit solch ein Erfolg wie in der Saison 1953/54 nicht mehr wiederholt werden.
Nachdem sie in der Saison 1954/55 noch einen 4. Platz in der Landesliga belegen konnten, muĂte die Mannschaft nach der Spielzeit 1956/57 den bitteren Weg in die Bezirksliga antreten, aus der sie 1960/61 in die 1. Kreisliga absteigen muĂte.
Durch SpielerabgĂ€nge und nicht vorhandenen eigenen Nachwuchs muĂte die 1. Herrenmannschaft 1976/77 bis in die 3. Kreisliga absteigen.
Bis 1983/84 konnte sich die 1. Herrenmannschaft wieder bis zur Bezirksliga hocharbeiten, nicht zuletzt aufgrund des eigenen Nachwuchses und einiger spielstarker Neueintritte.
Seit 1958/59 gibt es auch eine oder mehrere Seniorenmannschaften in unserer Abteilung, die mit wechselnden Erfolgen am Rundenspielbetrieb teilnehmen. Wenn auch der ganz groĂe Erfolg noch auf sich warten lĂ€Ăt, so konnte doch schon mal in den Einzel- bzw. Doppelwettbewerben einer Berliner Einzelmeisterschaft der eine oder andere vordere Platz belegt werden.
Heute sind wir 60 Mitglieder, die in drei Herrenmannschaften, 1 Seniorenmannschaft und einer MĂ€dchenmannschaft am Spielbetrieb teilnehmen. Und immer dabei war unser Gerhard Wernicke. Zum ersten Mal zum SchlĂ€ger gegriffen hat er in Frankreich. Er war beim Fliegerbegleitschutz stationiert und sah in einem SchloĂ in der NĂ€he von Amiens im vornehmen Ambiente Billard- und TT-Tisch. Aus der Kriegsgefangenschaft in Texas zurĂŒckgekehrt stellte Gerhard erfreut fest, dass in die leerer werdenden UnterkunftsrĂ€ume auch TT-Tische aufgestellt wurden.
Bei der Landerversicherungsantalt rief er sogleich die Betriebssportgruppe ins Leben.
Seit dem Beitritt der Tischtennisabteilung zum OSC-Schöneberg war er unermĂŒdlich im Abteilungsvorstand ehrenamtlich tĂ€tig. Auch ĂŒber die Vereinsebene hinaus ist er seit vielen Jahren im Vorstand des Berliner Tischtennis-Verbandes ehrenamtlich aktiv.
Er ist seit Anschluss der Tischtennisabteilung an den OSC-Schöneberg unserem Verein treu geblieben. Was Gerhard fĂŒr den Tischtennissport ĂŒber die Grenzen der Abteilung oder gar Berlins hinaus durch sein Engagement geleistet hat, ist geradezu groĂartig. FĂŒr unsere Abteilung war er
- von 1951-1977 Abteilungsleiter,
- von 1977-1978 und
- von 1980-1983 stellv. Abteilungsleiter
- von 1967-1984 insgesamt 12 Jahre Schriftwart
- von 1979-1984 Pressewart
FĂŒr seine TĂ€tigkeit im Tischtennisverband und im Verein hat er zahlreiche Auszeichnungen verliehen bekommen.Viele Goldene und Silberne Ehrennadeln so z.B. fĂŒr 40 Jahre Mitgliedschaft im OSC schon im Jahre 1987 die Goldene Treuenadel oder im Jahr 1970 die Goldene Ehrenadel des BETTV
Diese Auszeichnungen hat er sich durch sein Engagement bei Weltmeisterschaften, Europameisterschaften oder internationalen deutschen Meisterschaften verdient. Ob als Schiedsrichter z.B. beim LĂ€nderspiel Deutschland-Frankreich am 21.1.1953 oder als Leiter der Berliner Schiedsrichter bei den Weltmeisterschaften 1959 in Dortmund, ĂŒberall war sein Fachverstand gefragt. Kein Veranstalter wollte sich so einen engagierten Mitarbeiter entgehen lassen. Als im Gesamtberliner Verband der im östlichen Teil lebende Rudi Kirsch als Sportwart 1961 durch den Mauerbau plötzlich nicht mehr zur VerfĂŒgung stand, wurde Gerhard als sein Nachfolger ernannt und ĂŒbte dieses Amt 13 Jahre lang aus. Sein 30 jĂ€hrige Arbeit als Staffelleiter und seine ĂŒber 50 jĂ€hrige TĂ€tigkeit als Schiedsrichter runden das Bild ab.
Und heute wollen wir âAsipoâ Danke sagen…
Applaus
Blumen
GlĂŒckwĂŒnsche