Sechs EM-Medaillen für Deutschland – drei Mal Gold

Insgesamt haben die Akteure des Deutschen Tischtennis-Bundes sechs Medaillen in Belgrad gewonnen: Gold mit der Herren-Mannschaft, durch Timo Boll im Einzel und durch Boll/Christian Süß im Doppel, Bronze durch die Damen-Mannschaft, Dimitrij Ovtcharov im Einzel und das Doppel Elke Wosik/Wu Jiaduo.

Die deutsche Bilanz fiel erwartungsgemäß positiv aus. “Wir haben vor der EM natürlich auf einige Medaillen gehofft, vor allem auf die Goldmedaille bei den Herren. Dass es am Ende sechs geworden sind, darunter drei Mal Gold, ist natürlich absolut top“, sagte DTTB-Präsident Thomas Weikert. “Jahrzehntelang sind wir dem Herren-Mannschaftstitel hinterher gelaufen, in den vergangenen Jahren sogar sehr intensiv. In Belgrad haben wir nicht nur diesen gewonnen, auch die Vorstellung der gesamten deutschen Delegation war wirklich gut“, so Eberhard Schöler, DTTB-Vizepräsident Leistungssport. “Wir im DTTB sind nun aufgerufen, die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass solche Erfolge auch in Zukunft errungen werden können – bei den wichtigen Turnieren in diesem und dem kommenden Jahr, aber nicht zuletzt auch bei unserer Heim-EM 2009.”
Aus Damensicht sind die beiden Medaillen eine schöne Sache. Wir haben gezeigt, dass wir zu den führenden Nationen in Europa gehören.” Damen-Bundestrainer Jörg Bitzigeio relativierte dann jedoch: “Die verlorenen Halbfinals in der Mannschaft, im Doppel und weitere verpasste Chancen haben uns aber auch vor Augen geführt, dass wir eben noch nicht die Besten überhaupt sind.” Stolz war Herren-Bundestrainer Richard Prause auf seine Mannschaft. “Wir haben alle Chancen, die sich uns geboten haben, optimal genutzt. Die Euphorie, die durch den ersehnten Mannschaftstitel aufkam, haben wir mit in die Einzelwettbewerbe genommen. Wir sind mit einem super Team hier angetreten. Es hat alles gestimmt, auch die ärztliche und physiotherapeutische Betreuung.

Jetzt “mit großem Selbstvertrauen nach Zagreb zur WM fahren” Auch aus meiner Sicht ist das Ergebnis von Belgrad ein großer Erfolg für den DTTB”, bilanzierte Sportdirektor Dirk Schimmelpfennig. “Der gravierende Unterschied zwischen Damen und Herren war hier, dass die Herren ihre Chancen in jeder Situation nutzen konnten und in den entscheidenden Phaen sogar Matchbälle abgewehrt und enge Spiele noch gewonnen haben. Das ist den Damen noch nicht gelungen. Aus dem mentalen Bereich müssen in engen Situationen mehr positive Impulse kommen. Trotzdem haben die Damen den positiven Trend, der sich bei den vergangenen Pro-Tour-Turnieren gezeigt hat, hier fortgesetzt. Vor allem mit den Herren sei er hoch zufrieden. Die Jugend, allen voran Dimitrij Ovtcharov, hat frech, frisch und kraftvoll gespielt und unter Druck eine ungeheure Stabilität bewiesen. Wir haben jetzt eine gute Möglichkeit, in diesem Jahr die Grätsche zwischen EM und WM zu schaffen, denn wir sind hier mit Spielern gestartet, die sehr frisch sind, im Gegensatz zu anderen europäischen Nationen. Die EM bestärkt uns. Wir werden mit großem Selbstvertrauen nach Zagreb zur WM fahren. Der Vergleich mit den Asiaten ist aber ungleich schwerer. Bei der WM wäre der Gewinn einer Medaille schon ein Erfolg.

Da muss man realistisch sein.