30.11.2018 Tennis Borussia Berlin – OSC I 9:5

Martin Leu besiegt den Europameister in einem hinreißenden Spiel

Gegen TeBe hingen die süßen Trauben des Sieges für die OSC-Erste etwas zu hoch. Mit 5:9 musste man sich auswärts gegen einen der Topfavoriten der Liga geschlagen geben. Dabei kam es zu vielen wunderschönen Partien, mit regem Interesse auch von der Berliner Tischtennislegende Manfred Koniecka, vielfacher Berliner Meister und 1972 auf Platz 12 in der deutschen Rangliste, beobachtet.

Bei den Gastgebern überragte Damian Hora, der im oberen Paarkreuz sowohl Reiner Ritter als auch Frank Kasiske besiegen konnte.

Den berühmten Vogel schoss aber ein OSCer ab. Martin Leu, der sich in der letzten Zeit eher in einer Formkrise befunden hatte, stieg wie Phönix aus der Asche und besiegte im mittleren Paarkreuz beide Spieler von TeBe. Überragend sein Spiel gegen den AK 70-Europameister von 2017 Rudolf Steiner. In Steiner scheint sich eine uralte Menschheitsutopie, nämlich den Alterungsprozess stoppen zu können, bereits heute weitgehend verwirklicht zu haben. Steiner sprang flink wie eine Gazelle, schneller als viele 30-Jährige, hinter der Platte rum, kämpfte wie ein Löwe, aber Leu kombinierte Sicherheit mit taktischer Klugheit in einem hinreißenden Kampf Angriff gegen Abwehr. Schicken, ranholen, schicken, ranholen, schnelle Toppis, sehr spinnige Toppis, die richtigen Bälle immer abwartend, so spielt man gegen Abwehr! Großartig!

Das Spiel der beiden Mannschaften verlief in einer weithin friedlichen Atmosphäre, lediglich über die Frage, wer wem versehentlich oder gar in grober Fahrlässigkeit die falsche Mineralwasserflasche ausgetrunken hatte, kam es wiederholt zu leichten Spannungen. Auch der Hinweis eines TeBe-Spielers “Ich trinke nur Wasser der Firma ALDI” konnte die mysteriösen Vorgänge an der Mineralwasserfront nicht wirklich aufklären. Da der Autor dieser Zeilen nie Wasser trinkt, war er froh, als Verdächtiger nicht in Frage zu kommen.

Allmählich schmelzen die Aufstiegsträume der OSC-Ersten, sie liegt nach der Vorrunde lediglich auf einem mittleren Platz, aber der Kampfgeist wird ungebrochen bleiben, dessen sollten sich die Gegner auch in der Rückrunde immer gewahr sein.

m.k.