20.11.2006 LIEBHERR Polish Open in Warschau

Timo Boll gewinnt durch Sieg über Samsonov …

seinen zweiten Titel innerhalb von acht Tagen

Der Sieger der LIEBHERR Polish Open heißt Timo Boll. Nur eine Woche nachseinem Triumph in Bayreuth sicherte sich der Weltranglisten-Dritte aus Gönnern auch beim Pro-Tour-Turnier in Warschau den Titel. Boll gewann das Finale der letzten Station vor den Grand Finals in Hongkong (14.-17. Dezember) in sechs Sätzen mit 11:3, 11:6, 2:11, 8:11, 11:4 und 11:5 gegen Europameister Vladimir Samsonov aus Weißrussland. Mit einer Überraschung endete hingegen das Turnier der Damen: Li Qian gewann den Titel im Einzel für Polen, das durch das Doppel Lucjan Blaszczyk/Wang Zeng Yi sogar auf eine zweite Goldmedaille kommt. Den Titel bei den Damen holte das Duo Sayaka Hirano/Reiko Hiura. Schon gestern hatte der Frickenhausener Patrick Baum das U21-Turnier gewonnen.

Boll war sichtlich zufrieden mit seiner Vorstellung: “Ich habe sehr gut und sehr konzentriert an allen Tagen gespielt, auch im Viertelfinale gegen Hou Yingchao und im Halbfinale gegen Werner Schlager. Außerdem war ich bis zum Ende gut auf den Beinen.” Gejagt wird der Europameister des Jahres 2002 nun beim Grand Final der 16 punktbesten Spieler der ITTF Pro Tour vom 14.-17. Dezember in Hongkong, wo Boll Titelverteidiger sein wird: “Diesmal wird es aber ungleich schwerer. Im letzten Jahr waren die besten Chinesen nicht am Start, aber diesmal sind alle dabei. Chancenlos bin ich aber sicher nicht.” Auch im Doppel hat Boll zusammen mit Christian Süß seinen Titel zu verteidigen. Im U21-Wettbewerb wird Patrick Baum (Frickenhausen) an den Start gehen.

Wenngleich die 20-jährige, in Polen naturalisierte Chinesin Li Qian von Experten bereits vor dem Turnier hoch eingeschätzt wurde, den Gewinn der Goldmedaille im Damen-Einzel ausgerechnet in Warschau hatte der Abwehrspielerin in ihrem erst zweiten Pro-Tour-Turnier wohl noch niemand ernsthaft bereits zugetraut. Doch die Namen der ausgeschalteten Gegnerinnen sprechen dafür, dass Polen nun über eine Weltklassespielerin verfügt. Eine Woche nach dem Gewinn der U21-Konkurrenz in Bayreuth bezwang Li Qian diesmal in Runde zwei die normalerweise gegen defensive Spielsysteme ausgeprochen erfolreiche Turnierfavoritin Mihaela Steff (Rumänien), anschließend die Slovakin Eva Odorova, im Viertelfinale die bis dahin stark spielende Busenbacherin Elke Wosik und in der Vorschlussrunde Aya Umemura aus Japan.

Ein Husarenstück folgte im Finale, in dem sie bereits mit 0:3 im Hintertreffen gegen Europameisterin Lia Jia lag. Li Qian anschließend: “Meine Beine waren müde und haben von der vielen Spielerei in diesen Tagen geschmerzt, aber ich wusste, dass ich eine gute Chance habe, wenn ich nur einmal einen Satz gewinne. Das ist mir dann in Durchgang vier ja endlich geglückt und von da an habe ich wieder fest an mich geglaubt.”