Zum ersten Mal fand eine Senioren-WM im Tischtennis unter der Leitung der ITTF statt. 6200 Spieler (allein 120 aus Deutschland), 2000 weitere Gäste, über 200 Schiedsrichter und weitere Helfer fanden vom 7.-14.7. ihren Weg in die Messe Rom, um in 4 Messehallen an weit über 250 Tischen am weltgrößten Tischtennis-Event teilzunehmen. Für die internationalen Senioren-Veranstaltungen muss man sich nicht qualifizieren, sondern es genügt sich rechtzeitig anzumelden und die Startgebühren bezahlen.

Jens Tschäpe, Frank Kasiske und Michael Loell hatten sich für eine Anreise schon zum 5.7. entschieden und verfolgten in “ihrem” italienischen Häuschen bereits das deutsche Viertelfinalspiel. Vor Beginn des Turniers fanden wir unseren Weg zu weltberühmten Sehenswürdigkeiten wie das Kolosseum und das Forum Romanum. Am späten Nachmittag waren wir auch noch am Meer. Karsten Bülow und Sascha Putzke reisten am Sonntag an. Sonntag war der Tag der Akkreditierung und des Trainings.

Da alle bis auf Sascha in der Altersklasse Ü55 antraten, begannen wir unsere Wettkämpfe gleichzeitig am Montag den 8.7. um 9:00. Frank freute sich über eine Dreiergruppe. Gruppensieger wurde in seiner Gruppe ein späterer Bronzemedaillen-Gewinner und Frank qualifizierte sich als 2. für die Hauptrunde. Karsten spielte ebenfalls in einer Dreiergruppe und gewann die Gruppe. Die meisten Siege am Eröffnungstag schaffte Jens als Gruppensieger einer Vierergruppe. Michael verlor sein Auftaktmatch gegen einen Italiener, um später mit Siegen über einen Waliser und einen Kolumbianer ebenfalls die Hauptrunde zu erreichen.
Wer hier gegen wen in welcher Gruppe spielt, ist eigentlich eine Lotterie. Die ITTF hat keine gute Datenbasis, um eine insgesamt sinnvolle Setzung zu organisieren. Selbst Europameister erhalten keinen Setzplatz. Infolgedessen schied Sascha am Dienstag zum Beispiel in der Vorrunde aus, was aber auch nicht unbedingt den Spaß am Spiel raubt, wie sich später zeigen wird.

Montagnachmittag fanden Jens und Michael den Weg zu weiteren Hotspots von Rom wie Trevi-Brunnen und Spanische Treppe.
Am Dienstag war Großkampftag für Sascha (Einzel, Doppel, Mixed). Frank und Karsten spielten etwas weniger (Doppel und Mixed). Jens und Michael traten nur im Doppel an. Bis auf Sascha im Einzel und dem Doppel Jens/Michael erreichten alle die Hauptrunde. Bei vielen Konkurrenzen in 11 Altersklassen mit diversen Verspätungen dauert so ein Tag in den Hallen sehr lange. Alle Wettkämpfe sind komplett per Internet organisiert. Es gibt keine Hallenansagen. Man muss sich pünktlich am Tisch einfinden und spielen. In den Vor- und Hauptrunden gibt es Schiedsrichter. In den Trostrunden schiedst ein Ausgeschiedener des zuvor stattfindenden Spiels. Man erhält seine Spielerinnerungen ebenfalls per SMS. Aber auch da können Fehler passieren, wie Frank im Doppel in der Hauptrunde feststellen musste.
Wer Dienstag nicht spielte, suchte sich per Internet das nächste interessante Spiel heraus und schaute Tischtennis an einem von fast 250 Wettkampf- Tischen. Dienstagabend wollten wir nach einem lagen Tag nur noch in unsere Unterkünfte.

Das generelle Turnierprogramm bei internationalen Meisterschaften folgt diesem Muster:

Montag: Vorrunde Einzel
Dienstag: Vorrunden Einzel, Doppel, Mixed
Mittwoch: Ruhetag, organisierte Veranstaltungen, Training
Donnerstag: Beginn Hauptrunden/Trostrunden Einzel
Freitag: Beginn Hauptrunden/Trostrunden Doppel und Mixed
Samstag: Endrunde der Trostrunden, weitere Runden Hauptrunde alle Wettbewerbe, Players Party
Sonntag: Halbfinale/Finale Hauptrunde alle Wettbewerbe, Siegerehrungen

Somit hatten wir Mittwoch frei und jeder hatte andere Pläne. Sascha und Karsten sahen sich einige Sehenswürdigkeiten von Rom an. Jens und Michael nahmen sich den Vatikan vor: Vatikanische Museen mit Sixtinischer Kapelle, Petersplatz, Petersdom, Kuppel des Petersdoms.
Frank traf viele alte Bekannte aus seiner langjähriger Tischtennis-Karriere.

Donnerstag und Freitag fanden dann wie zuvor beschrieben die weiteren Spiele der Haupt- und Trostrunden statt. Jens und Michael konnten sich nur ein weiteres Spiel in der Doppel-Trostrunde erkämpfen. Sascha, Karsten und Frank schafften es in allen Wettbewerben ein bisschen weiter. Am nächsten den Medaillenrängen kam Karsten zusammen mit seinem Doppelpartner Günther B. Als letzter war am Samstag Sascha im Einsatz, da er es in der Trostrunde bis in das Halbfinale schaffte.
Am Donnerstag trafen wir uns noch mit einer anderen Berliner Gruppe in der Villa Elena zum Abendessen. Wenn also jemand mal im großen Stil Urlaub in Rom machen möchte: https://romavillaelena.it/villa-elena

Am Sonntag sahen wir dann viele hochklassige Finalspiele u.a. mit dem portugiesischen Nationalspieler Joao Monteiro in der Klasse Ü40. Hochdramatisch war das Finalspiel der Herren in der Ü60 – Klasse, welches mit Lars Hauth aus Dänemark ein alter Bekannter und ehemaliger Mannschaftskamerad von Frank gewann.

Alle Ergebnisse unter: https://wmc2024.ittf.com

[Als slideshow]

m.l.