Drei Jahre nachdem die Tischtennis-Weltmacht China in Paris beim Rennen um den Weltmeistertitel der Herren durch den Österreicher Werner Schlager düpiert wurde, haben beim LIEBHERR Men’s World Cup Rekord-Weltpokalsieger Ma Lin, der heute bereits zum vierten Mal nach 2000, 2003 und 2004 triumphierte, der im Finale unterlegene Olympia-Zweite Wang Hao und Weltmeister Wang Liqin bei ihrer ersten Rückkehr in die Seine-Metropole eindrucksvoll Revanche genommen.

Einziger Europäer im Halbfinale der mit 135.000-Dollar dotierten Veranstaltung war Europameister Vladimir Samsonov aus Weißrussland, der Vierter wurde und das sehenswerte Spiel um Platz drei gegen Wang Liqin knapp in sieben Sätzen verlor. Der überragende Athlet war jedoch bei der 27. World-Cup-Auflage Ma Lin.

Mit Titelgewinn Nummer vier durch ein 4:3 über Wang Hao sicherte sich der Penholder-Spieler, der im Halbfinale überraschend ohne Satzverlust den favorisierten Weltranglisten-Ersten Wang Liqin aus dem Turnier geworfen hatte, endgültig einen herausragenden Platz im Geschichtsbuch des Tischtennissports und zudem den Siegerscheck in Höhe von 44.000 Dollar. Ma Lin erkämpfte sich den Weltpokalerfolg nach einem 0:2-Satzrückstand:

“Ich bin sehr zufrieden über diesen Sieg. Ich hatte in diesem Turnier in einigen Matches Startprobleme, habe dann aber zu meiner Form gefunden.

Langfristig im Blick habe ich vor allem die Olympischen Spiele 2008 in Peking. Aber jetzt stehen erst einmal die Asianspiele vor der Tür. Die zu gewinnen ist mein nächstes Ziel, aber die Konkurrenz ist sehr groß.”Titelverteidiger Timo Boll (Gönnern) hatte bei seiner fünften World-Cup-Teilnahme seit seinem Debüterfolg im Jahr 2002 erstmals nicht den Sprung unter die besten Acht geschafft und die Vorrundengruppe B als Dritter hinter Samsonov und dem Griechen Kalinikos Kreanga beendet.