Spielverlegung

Kaum hat die Saison begonnen, gibt es sie wieder. Die Wünsche nach einer Spielverlegung. Wem dann von TT-Live eine offizielle E-Mail des Gegners in seinen Eingangskorb flattert, dem stehen sogleich die ersten Schweißperlen auf der Stirn. Ist doch jetzt klar, dass ein ein wahrer Nachrichtenmarthon folgen wird. Zuerst muss natürlich versichert werden, dass alles menschenmögliche getan wird, den Verlegungswunsch zu erfüllen. Was war nochmal der Grund? Achso, die Nummer 4 hat Zahnschmerzen und kann nicht spielen. Das ist natürlich ein ungemein wichtiger Grund für eine Spielverlegung.


Es folgen 5 Nachrichten an die Mannschaftskollegen. 3 Ausweichtermine hat der Gegner genannt. Da muss doch was gehen. Leider klappt es im ersten Anlauf nicht. Entweder ist man selber nicht vollständig oder es finden bereits Spiele in der eigenen Halle statt und die Kapazitäten sind begrenzt. Also schreibt der Gegner nun 5 Emails an seine Mannschaftskollegen und sucht mit ihnen weitere mögliche Ersatztermine. Da geht es dann auch einige Male hin und her bis schließlich der letzte ultimative Termin gefunden ist. Nun geht es wieder in die andere Richtung und erneut gibt es vermutlich irgendeinen Grund, warum dieser Termin auch nicht passt.

Am Ende ist Mannschaft A böse auf Mannschaft B, weil die nicht verlegen wollen. Mannschaft B hat ein schlechtes Gewissen, weil sie nicht verlegen konnte. Es wurden fast 100 hundert E-Mail Nachrichten geschrieben. Auf die Idee, das Spiel einfach mit einem Ersatzmann wie geplant stattfinden zu lassen, ist niemand gekommen.

Viele Sportsfreunde sind berufstätig und haben einen vollen Terminkalender. Sie können sich zu Beginn die Spieltermine noch gut freihalten und planen um diese herum. Wenn aber kurzfristig ein neuer Termin gefunden werden soll, haben sie es oft sehr schwer.

Spielverlegungen sollten deshalb nur möglich sein, wenn der Verband dieses vorgibt, z.B. wenn Kaderspieler Verpflichtungen haben etc. Wenn der Spielort insgesamt nicht verfügbar ist, mag es auch noch akzeptabel sein. Gleiches gilt für Verlegungen am gleichen Tag in eine andere Halle oder um 30 Minuten nach hinten oder nach vorne. Aber dieser Wahnsinn, Spiele zu verlegen, nur weil ein oder zwei Stammspieler grad nicht können, muss aufhören. Ich plädiere dafür, die Messlatte für Spielverlegungswünsche deutlich nach oben zu verschieben.

Und ich hoffe, dass unsere Gegner Verständnis dafür haben, dass eine Verlegung auch mal nicht möglich ist, obwohl alles versucht wurde.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen eine weiterhin erfolgreiche Saison mit viel Spaß und Ehrgeiz am Tisch.

u.r.